2016-05-28

Haltelinien vor Fahrradampeln schlecht platziert

In Braunschweig werden nicht nur seit einigen Jahren Fahrradampeln installiert, sondern auch Haltelinien vor diesen Ampeln und Straßenbahnquerungen gemalt. All dies ist äußerst begrüßenswert, jedoch häufig nicht vollständig durchdacht. Die Fahrradampeln können leicht beschädigt werden und berücksichtigen häufig nicht das Abbiegen. Die Haltelinien befinden sich gerne mal dort, wo die Ampeln nicht auf grün geschaltet werden können. Oder sowas hier:



Diese Ampel steht an der Ecke Steinweg und Wilhelmstraße in westlicher Richtung. Die Haltelinie davor berücksichtigt den kreuzenden Radweg (übrigens mal wieder aus meiner geliebten Kategorie "Grau und Grauer") direkt vor der Ampel, nicht aber den kreuzenden Gehweg. Blick nach links:



Blick nach rechts:



Würden hier Radelnde bei roter Fahrradampel dort halten, wo es von ihnen gefordert wird, würden die Fußgänger sie dafür hassen, da die Räder ihnen direkt im Weg ständen:



An anderer Stelle mit ähnlich platzierter Haltelinie wurde ich bereits angefaucht, als es auch nur so aussah, als würde ich mich ihnen in den Weg stellen. Wahrscheinlich war der fauchenden Person nicht klar, dass die Haltelinie problematisch platziert war, aber ich kann der Person ihre Reaktion nicht verdenken: Warum sollten Fußgänger erwarten, dass die Infrastruktur Schuld ist?

An der Kreuzung Hamburger Straße und Altstadtring (nordwestliche Ecke) stehen wartende Radelnde durch die dämlich platzierte Haltelinie sogar kreuzenden Radelnden im Weg. Was soll sowas?

2016-05-27

Fahrradampeln in Braunschweig - Designed to Fail III

Eine Fahrradampel wurde - wieder einmal - vandaliert. Diese steht, so wie die erste - am Rudolfplatz:







Es ist wirklich zu hoffen, dass die Abdeckungen sehr einfach, billig, schnell und häufig ersetzt werden können. Ansonsten wird es nicht lange dauern, bis die meisten (noch recht jungen!) Fahrradampeln in Braunschweig kein Fahrradsymbol mehr zeigen. Wie wäre es mit Ampeln, die die Abdeckung innen statt außen haben?

2016-05-17

Radweg-Schikane am Flughafen

Radelnde auf der Eckenerstraße in Richtung Westen finden die folgende Kreuzung in der Nähe des Flughafens vor:



Die Vorfahrtsstraße verläuft nach rechts in den Waggumer Weg, links ist ebenfalls der Waggumer weg. Rechts entlang der Fahrbahn der Eckenerstraße verläuft ein Gehweg, der für Radelnde freigegeben wurde. Es geht zur Kreuzung hin bergab, weswegen die auf freigegebenen Gehwegen geforderte Schrittgeschwindigkeit hier für Radelnde sehr unattraktiv wirken dürfte. Also: Fahrbahnradeln. Geradeaus gegenüber steht auf dem Bürgersteig das folgende Schild:





Biegen Radelnde hier also links ab, müssen sie gegenüber auf den benutzungspflichtigen Radweg fahren. Biegen sie rechts ab, müssen sie ihn befahren, wenn rechts keiner vorhanden ist. Da sich diese Stelle außerorts befindet, wo beidseitig befahrene Radwege auf nur einer Seite der Fahrbahn die Regel sind, und weil das gezeigte Schild das ist, welches jeder Radelnde hier zuerst erblickt, überqueren sie hier die Fahrbahn und fahren auf den Radweg. Doch dann:





Radweg nach ein paar Metern zuende. Wie es nun weitergeht? Nun...:





Auf der anderen Seite natürlich. Denn dort beginnt ab dieser Stelle der benutzungspflichtige Radweg:



Genial. Vor Allem, wenn Radelnde an der nächsten Kreuzung links abbiegen wollen. Sie werden dafür die Fahrbahn insgesamt drei mal überqueren müssen. Stelle ich mir im Feierabendverkehr echt spannend vor. Aber Hauptsache, es existiert eine zusätzliche Fahrspur für links abbiegende KFZ. So offenbaren sich die Prioritäten der Verkehrsplanung in Braunschweig.

2016-05-16

Kurz notiert: Bushalteradweg

Warum eine Bushaltestelle auf einem Radweg keine gute Idee ist, brauche ich hier wahrscheinlich nicht auszuführen. Zu finden ist so ein Konstrukt (aufgrund einer Baustelle) jedenfalls in Braunschweig in der Hamburger Straße in der Nähe der Kreuzung mit dem Rebenring und dem Wendenring:



Was kann da schon schiefgehen?!

2016-05-08

Such' den legalen Weg!

Radelnde auf der Hernann-Blenk-Straße (nördlich der A2) in Richtung Westen fahren eine ganze Weile lang auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg und dann auf einem vom Gehweg getrennten Radweg:



Zu schmal für Radelnde, die andere Radelnde überholen wollen, farblich und baulich praktisch kaum vom Gehweg getrennt (vgl. Grau und Grauer), unterbrochen an Ausfahrten, damit auch ja kein KFZ merkt, wenn es unerlaubter Weise auf dem Radweg stehen bleibt. So weit, so normal. Weiter die Straße runter dann aber:



Das ist symbolisch für Braunschweig: Förderung des Radverkehrs gibt es tatsächlich, aber an einem bestimmten Punkt hört sie abrupt auf.

Radelnde weichen hier gern auf den Weg auf der anderen Seite der Straße aus, der allerdings nur für Radelnde aus der Gegenrichtung freigegeben ist:



In der Tat fahren fast alle Radelnde hier von Anfang an auf der falschen Straßenseite, da sich dort u. a. Gebäude der Technischen Universität befinden und der direkte Weg in die Innenstadt weiter die Straße runter nach links abgeht. Und die Sackgasse auf der richtigen Straßenseite hilft natürlich auch nicht. Denn diese zwingt legal Radelnde auf die Fahrbahn - zusammen mit PKW, Bussen und LKW. Viele KFZ fahren hier, die von der A2 kommen oder dort auffahren möchten; das Tempolimit liegt bei 50 km/h:



Radelnde, die legal fahren möchten (und darum auf die Fahrbahn fahren), finden die Straße hinunter einen Kreisverkehr vor:



Radelnde, die verbotener Weise auf dem Weg links der Fahrbahn fahren, sind hier fein raus und fahren am Kreisverkehr links vorbei. Legal Radelnde fahren hier entweder auf den nicht benutzungspflichtigen Radweg (übrigens erneut im Grau-und-Grauer-Stil) oder weiter auf der Fahrbahn in den Kreisverkehr:



Die Fahrbahn ist hier eher das Mittel der Wahl, da die Geschwindigkeit, mit der Radelnde hier ankommen, hoch ist, denn das Gefälle der Hermann-Blenk-Straße in Richtung Kreisverkehr ist recht stark.

Möchten Radelnde in die Innenstadt, nehmen sie im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt ("geradeaus").  Ab dort wird der getrennte Radweg benutzungspflichtig:



Nach kurzer Zeit finden Radelnde einen weiteren Kreisverkehr vor:





Und erneut sind Radelnde auf dem Weg links fein aus, da sie einfach links in Richtung Innenstadt abbiegen können, ohne sich um den Kreisverkehr kümmern zu müssen. An der dortigen Einmündung beginnt ein benutzungspflichtiger Radweg, welcher dort auch endlich legal in "falscher" Richtung befahren werden darf.

Auch für legal Radelnde ist der genannte benutzungspflichtige Radweg das Ziel, wenn sie in die Innenstadt wollen. Ihnen wird es allerdings schwer gemacht, denn sie dürfen hier (so weit ich weiß) nicht über die Kreisverkehrseinfahrt fahren:



Also müssen Radelnde rechts herum auf dem benutzungspflichtigen Geh- und Radweg:



Über die erste Kreisverkehrsausfahrt dürfen Radelnde zwar fahren, aber der Weg auf der gegenüber liegenden Seite ist nicht als Radweg erkennbar und weist auch kein blaues Schild für eine Benutzungspflicht auf:





Ergo: Radelnde dürfen auf diesem Weg nicht fahren. Sie müssen hier also links auf die die Fahrbahn abbiegen:



Die kommende Ausfahrt müssen Radelnde in die Innenstadt dann nehmen, haben dabei aber ein Problem: Sie müssen auf den Radweg auf der linken Straßenseite - von der Fahrbahn aus:







Ich bin mir nicht sicher, was hier die korrekte Vorgehenweise ist, aber ich schätze: Rechts abbiegen in die Ausfahrt von der Fahrbahn aus. Dann sofort links auf die Verkehrsinsel. Geradeaus über die Fußgängerfurt. Dann rechts auf den Radweg. Irrsinn! Sieht auch sehr witzig aus, wenn Radelnde Abbiegevorgänge stets korrekt per Handzeichen zeigen: Rechts, links, rechts - wie ein Tanz!

Unter diesen Voraussetzungen ist es sonnenklar, warum so gut wie kein Radelnder diesen (korrekten) Weg fährt.

2016-05-07

Radweg am Radeklint kaputt

An der westlichen Ecke der Radeklint-Kreuzung (Radeklint/Güldenstraße/Neuer Weg/Lange Straße) ist der Radweg kaputt:





Da wurde der Radweg aufgerissen und dann... nichts. Einfach kaputt gelassen, geht schon. Wer brauch schon eine Radwegdecke? Radelnde lieben die scharfen Kanten natürlich.

Scheint in Braunschweig gerne mal zu passieren. Am Bienroder Weg wurde letztes Jahr der Radweg in Südrichtung an vielen Stellen aufgerissen. Als die Baustellen wieder verschwanden, verblieben die Radwege ohne Radwegdecke an den entsprechenden Stellen. Es waren viele Stellen und teilweise relativ hohe "Stufen", die es runter- und wieder raufzufahren galt. Sorgte natürlich dafür, dass Radelnde hauptsächlich auf den Gehweg daneben auswichen. Als ich schon dachte, dass sich daran nichts mehr ändern würde, kamen die Bauarbeiter doch noch wieder. Jetzt finden Radelnde hat dort statt der Löcher... Huppel vor. Schöne große Asphalt-Hügel. Daher dürfen sich Radelnde wohl auch am Radeklint auf solche Hügel freuen.

Würden sich Baufirmen solche Späße bei KFZ-Fahrbahnen leisten, wären sie ganz fix pleite.

2016-05-05

Und jetzt?

Radelnde auf dem Mittelweg in Richtung Süden gelangen irgendwann an die Kreuzung mit dem Rebenring. Sie sind bis dahin den gesamten Mittelweg entlang auf der Fahrbahn geführt worden, genauer gesagt: auf einem (natürlich viel zu schmalen) Schutzstreifen:



Direkt vor der Kreuzung dann:





Und jetzt?

Das rechts ist ein purer Gehweg, auf dem Radelnde nicht erlaubt sind. Dennoch wird Radelnden direkt vor der Kreuzung eine dunkelgrau gefärbte Rampe angeboten, um an der Ampel vorbei auf dem Gehweg rechts abzubiegen. Gleichzeitig ist auf der Fahrbahn kein Schutzstreifen mehr, sondern eine durchgezogene Linie, die mir Schutz suggeriert, wenn ich doch weiter auf der Fahrbahn fahre - an der Rampe vorbei. Eine weitere Linie ist gut zu erkennen - auch wenn sie wohl nicht mehr erkennbar sein soll - die verbietet, auf der Fahrbahn weiter zu radeln und Radelnde stattdessen auf die Rampe leitet. Natürlich nehmen Radelnde hier an, dass sie auf dem Gehweg radeln dürfen und tun es auch, aber stimmt das? Es existiert kein entsprechendes Schild, auch nicht hinter der vorherigen Kreuzung. Oder gibt es Sonderregelungen für Kreuzungsbereiche?

Ich weiß es nicht und fahre hier stets auf der Fahrbahn weiter, da ich weiß, dass ich zumindest das darf. Allerdings bietet die Linie, die dafür Schutz suggeriert, absolut keinen Schutz. Ja, es ist eine durchgezogene Linie, aber sie wird missachtet, da der Platz auf der Rechtsabbiegespur nicht fürs Ausweichen reicht. Und niemand fährt hier auf die Linksabbiegespur um dann auf die Rechtsabbiegespur zu wechseln. Also: Früh genug Schulterblick, Handzeichen und in die Mitte der Spur wechseln. Übrigens findet sich ganz vorne vor der Linksabbiegespur eine kleine Aufstellfläche für Radelnde. Sie können dort aber meiner Ansicht nur über den Rechtsabbiegestreifen gelangen, sobald auch nur ein KFZ auf der Linksabbiegespur steht. Strange.

Selbst wenn die Radverkehrsführung hier korrekt und durchdacht sein sollte, sollte sie hier viel klarer verdeutlicht werden. Eine ähnlich unklare Führung von KFZ würde harsch kritisiert werden.